Als Trainingstour für den Pik Lenin wollen wir nochmal auf über 3000m aufsteigen. Wir wollen das Material testen, probeweise nochmal auf Gletscher laufen und uns schon aufs Hochgebirge einstimmen. Die 4000er sind für 3 Tage zu weit weg, also fällt die Wahl auf den höchsten Berg von Österreich.
Philipp hat die Stüdlhütte und die Erzherzog-Johann-Hütte gebucht und so wollen wir dann auch aufsteigen. Kurz entschlossen kommt am Ende auch Darek mit, wir sind also zu viert.
Das Auto lassen wir auf dem Parkplatz in Kals am Großglockner zurück und steigen zur Stüdlhütte (2801m) auf.
Je näher wir der Hütte kommen, desto grauer und kälter wird es. Wir hatten nicht erwartet, hier schon Schnee vorzufinden. Am Ende empfängt uns die Stüdlhütte aber freundlich und warm – und mit üppigem (zu üppig für unseren Geschmack) Abendbuffet.
An nächsten Morgen folgen wir dem alten Kalserweg übers Ködnitzkees zur Erzherzog-Johann-Hütte (3454m). Das Wetter ist gut, der Aufstieg klappt unkompliziert in Viererseilschaft.
Auch das letzte Stück Klettersteig wird leicht gemeistert und ist ein Genuss.
Für einen Aufstieg zum Großglockner ist es zu nebelig und der Schnee viel zu weich. Den Nachmittag vertreiben wir uns also auf der Hütte mit Übungen zur Spaltenbergung. Wir fachsimpeln über die richtige Anwendung von Reepschnur und Bandschlingen und testen das ganze am Notausgang der Hütte bis uns der Wirt verjagt 🙂
Gegen abend klart es auf und es gibt eine wunderbare Abendstimmung.
Am nächsten morgen starten wir den Aufstieg über den Normalweg. Etliche Bergführer haben mit ihren Kunden das gleiche vor. Wir sind schockiert, wie rücksichtslos dabei vorgegangen wird. Schön ist das leider nicht. Schade ist auch, dass Philipp sich nicht wohl fühlt und mit Johannes beim Kleinglockner umkehren muss. Eine starke Entscheidung ist das dennoch von den beiden! Hut ab.
Dann quetschen wir uns auf den schmalen Wegen wieder an den vielen geführten Seilschaften vorbei nach unten. Oft müssen wir warten und brauchen dadurch viel länger als geplant. In der Hütte sammeln wir Philipp und Johannes ein. Für den Abstieg wählen wir den Mürztaler Steig. Eine sehr schöne Alternative.
Irgendwann gehts auf den Gletscher und immer weiter runter. Die Landschaft wird wieder grün und am Ende lockt eine Abkühlung im Ködnitzbach.