Mit der Nebelhornbahn fahren wir von Oberstdorf zum Edmund-Probst-Haus (1932m) wo wir Abendbrot, Sonnenuntergang und eine ruhige Nacht genießen.
Am nächsten Morgen starten wir vor den Seilbahnen und steigen zum Nebelhorn (2224m) auf. Schlafsack, Isomatte und Essen haben wir dabei. Wir wollen ungezwungen den Gratweg genießen und auf keinen Fall notgedrungen absteigen müssen.
Der Klettersteig ab dem Nebelhorn ist einzigartig. Immer auf dem Grat entlang, nie schwer, immer wieder überraschend gut in der Wegführung. Das Wetter und die Aussicht sind grandios. Die Leute verlaufen sich und werden mit zunehmender Entfernung vom Nebelhorn (mit Seilbahn) immer weniger.
Wir klettern bis wir gegen Mittag den Großen Daumen (2280m) erreichen. Dort machen wir eine ausgedehnte Mittagspause im Gras.
Der Blick zurück über den Gratweg von hier aus ist grandios. Weiter gehts dann über Daumenscharte (2161m) und Kleinen Daumen (2197m)
Inzwischen ist später Nachmittag und wir suchen einen schönen Schlafplatz. Ein kühles Bad im nahe gelegenen Engeratsgrundsee und dann gibt es Abendessen mit Sonnenuntergang am Gipfelkreuz. Ein Traum. Selbst der etwa 10km entfernte Hochvogel (2592m) grüßt in der Abendsonne im besonders schönen Kleid.
Die Nacht auf 2000m Höhe im Freien wird frisch, denn sie ist sternenklar. Die Sonne weckt uns mit den ersten Sonnenstrahlen.
Wir folgen dem Hindelanger Klettersteig weiter in Richtung Hasenecksattel (1895m). Immer noch ist der Steig leicht ausgesetzt und wunderschön. Ab hier wandelt sich dann das Bild. Der Weg wird seichter und wir wechseln auf grüne Wiesen. Wir steigen zur Heubatspitze (2008m) auf, kehrern um und laufen zur Rotspitze (2034m) hinüber. Von beiden hat man einen tollen Blick auf den Gratweg zurück und die umliegenden Berge.
Jetzt müssen wir irgendwie zurück nach Oberstdorf, dort haben wir für die Nacht ein Quartier gebucht. Wir steigen ins Retterschwanger Tal auf 1100m ab, dann zum Falkenjoch (1650m) wieder auf und zur Gaisalpe (1150m) wieder ab. Von hier an führt der Wallrafweg direkt nach unten nach Oberstdorf (850m).
Oberstdorf empfängt uns mit Gewitterwolken aber einem schönen Quartier. Das waren dann mal ordentlich Höhenmeter und wir haben uns das Bier redlich verdient.