Im letzten Jahr ist das Tauerntreffen Corona-bedingt leider ausgefallen. In diesem Jahr gibt es auch kein offizielles Treffen, allerdings wollen sich einige dennoch auf den Weg machen. Die Wirtsleute der Edelrautenhütte nehmen uns auf und lassen uns auf dem Parkplatz wie immer campieren. 2G wird strikt eingehalten und so kann nix schief gehen. Für mich ist es nun schon das 13. Mal bei diesem Treffen seit 2006.
Ich nutze die Gelegenheit und quartiere mich ein paar Tage vorher in der Türlwandhütte am Dachstein ein. Die Tourenski und die Ausrüstung dafür habe ich extra noch ins Gespann reingequetscht.
Die Seilbahn am Dachstein ist in Revision, es sind daher fast keine Leute hier. Der sonst übervolle Parkplatz ist nahezu leer. Außer ein paar Winderwanderer und Tourengeher verirrt sich keiner mehr her. Komisch, denn es gibt sogar einen blauen Ziehweg bis in die Ramsau runter. Eigentlich optimale Bedingungen. Egal – ich freu mich über die Ruhe. Ich nutze die Tage für kleinere Ausflüge mit den Tourenski. Das Wetter ist traumhaft und beschert mir wundervolle Augenblicke mit farbenfrohen Sonnenauf- und untergängen.
André kommt schließlich auch mit seinem Gespann dazu. Die 600km-Fahrt aus Sachsen meistert er bei Minusgraden problemlos, bleibt dann aber 500m vor dem Ziel in einer Schneewehe stecken. Nachts halb zwei. Gemeinsam wuchten wir sein Gespann nach oben. Leider nimmt uns die MZ das offenbar übel – es folgt in den kommenden Tagen eine ganze Reihe an kleineren Aussetzern.
Wir nutzen den nächsten Tag für einen weiteren Ausflug mit den Tourenski – André leiht sich in Schladming ein Splitboard. Das Wetter ist klasse. Blauer Himmel, Sonne und eigentlich viel zu warm. Man kann zugucken, wie der Schnee in den niereren Lagen weckgeleckt wird. Oben ist aber alles top.
Wir beseitigen abends noch bei einem grandiosen Sonnenuntergang den nächsten Defekt – die rote Ladekontrolle wollte nicht mehr ausgehen. Romantisches Schrauben im Abendrot…
Am Morgen packen wir die Motorräder bei eisigem Wind und Neuschnee. Das schöne Wetter war damit erstmal vorbei. Danke Renate, für deine moralische Unterstützung und die angenehmen Tage!
Die Fahrt nach Hohentauern müssen wir mehrfach unterbrechen. André wechselt schließlich den Vergaser, aber erst der Austausch von Zündungsteilen bringt Besserung. In Hohentauern empfängt uns Schnee und starker Wind. Und das wird auch so bleiben. Wir bauen das Zelt auf und gehen erstmal ein Ziel-Bier trinken. Als wir wieder rauskommen, sind gut 20cm Neuschnee da.
Die Nacht ist kalt aber erträglich. Der Wind hält sich auch in Grenzen, kaputt geht das Zelt erst am letzten Tag. Zwischendurch fahren wir zur Bergerhube, reparieren, quatschen und probieren auf Schnee/Glatteis auf 2 Rädern zu fahren.
Die letzte Nacht im Zelt und die Heimfahrt wird sehr stürmisch. Wir schaffen es trotzdem an einem Tag bis nach Sachsen zurück. Wir fahren bis Freistadt noch über recht schöne Straßen, wählen dann aber die E55 durch Tschechien um Zeit zu sparen. Knapp 600km in etwa 10 Stunden reichen. Um 8 steht die MZ nach 1400km wieder vor der heimischen Garage. Pannenfrei, von einem Wackekontakt im Blinker und der gebrochenen Welle vom Drehzahlmesser abgesehen.
Schön war es!